Die Schweiz – Nachbar und Vorbild

Magazin 1986/1

Besuch bei Nachbarn…

Als beim 2. Internationalen Kongreß für Altstadt und Baukultur in Graz (27. bis 30. September 1984) die Absicht klar wurde, daß es nun jedes Jahr ein ISG-Symposium in einem der Nachbarländer bzw. in einer Mitgliedsstadt geben würde, war bereits sicher, daß der erste Weg in die Schweiz führt.

Es sollte dies auch ein Zeichen der Dankbarkeit sein, waren es doch die Stadtväter von St. Gallen, Winterthur, Luzern und Schaffhausen, die seit Jahren enge Kontakte mit dem Internationalen Städteforum in Graz pflegten und unsere Arbeit wirksam unterstützten.

In der Zeit von 4. bis 8. September 1985 war es dann soweit. Stadtpräsident Franz Kurzmeyer, Luzern, und die Stadträte Werner Pillmeier, St. Gallen, Peter Arbenz, Winterthur, und Jörg Aellig, Schaffhausen, hatten für das ISG-Team ein Besichtigungsprogramm und ein Symposium „Wohnen in alter Umgebung“ mustergültig vorbereitet – wir erlebten die Schweiz als guten, lieben Nachbarn und als ein Vorbild in vielfältiger Hinsicht.

Unser Sonderheft versucht nun, die Eindrücke und den fachlichen Erfahrungsaustausch wenigstens ausschnittweise wiederzugeben.

Das Schlußkapitel aber ist der verdienstvollen Tätigkeit des Schweizer Heimatschutzes gewidmet. Mit dieser wichtigen Institution und ihrer Präsidentin Dr. Rose-Claire Schüle haben wir seit langem enge Verbindungen; im Herbst 1984 konnten wir Frau Dr. Schüle in Graz begrüßen und u.a. auch die Bedeutung des „Wakker-Preises“ kennenlernen.

Es gehört zum runden Bild dieser Nachbarschaft, daß wir nicht nur die Leistungen der Eidgenossen in der Altstadt- und Ortsbildgestaltung schätzen, sondern auch das „Schweizer Modell“ der Demokratie, das dem Bürger ein hohes Maß an Mitsprache und Mitgestaltung sichert. Stabilität und Prosperität haben darin ebenso ihren Urgrund wie Sparsamkeit, Fleiß, Klugheit und politische Kultur.

Unsere Reisebilanz lautet. Von den Schweizern lernen, auch von der herzlichen Gastfreundschaft, die uns in jeder Phase zuteil geworden ist.

Max Mayr

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