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PROTEST! ….in Graz von 1945 bis heute
Ausstellung im GrazMuseum
Das GrazMuseum widmet sich unter seiner neuen Direktorin Sibylle Dienesch der Protestkultur in Graz seit 1945.
Fridays For Future, Corona, „Klimakleber“ – ein Blick in die Medien zeigt, dass Proteste, in welcher Form auch immer, die Schlagzeilen füllen. Graz ist hier keine Ausnahme. Einerseits zeigen sich internationale Protestbewegungen und Protestformen auch in unserer Stadt, andererseits gibt es wiederum lokale Anliegen, die zu Graz-spezifischen Protesten führen. Die Ausstellung Protest! geht der Vielfältigkeit und Kreativität nach, mit der sich Menschen Gehör verschafften und verschaffen. Der historische Fokus liegt dabei auf der Zeit nach 1945 und zieht sich bis in die Gegenwart. Welche Themen haben Proteste in Graz hervorgebracht und was haben sie bewirkt? Gibt es eine Grazer Protestkultur und wie ist diese mit der zeitgenössischen Kunst verbunden? Welche Formen des Protests finden sich früher und heute? Und wie könnte zukünftiger Protest aussehen?
Auch das Internationale Städteforum in Graz – ISG ist aus einer Protestkultur der Bürger:innen hervorgegangen. Die Bewohner:innen der Stadt Graz haben innerhalb von zwei Wochen – in Kooperation mit der Kleinen Zeitung – knapp 100.000 Unterschriften für die Aktion „Rettet die Grazer Altstadt“ – iniitiert von Prof. Max Mayr – abgegeben, die verhindert hat, dass in den 1970er Jahren der „autogerechte Stadtumbau der Altstadt“ wertvollste historische Bausubstanz zerstört. Als Resultat des Bürger:innen-Protestes bekam Graz seine erste Fußgängerzone, das Grazer Altstadterhaltungsgesetz wurde erlassen und 1976 mündete die Aktion in die Gründung des ISG! Die Früchte dieser Protestbewegung ernten wir noch heute, in der hohen Lebensqualität in der Grazer Altstadt, im qualitätsvollen öffentlichen Raum und nicht zuletzt in der Auszeichnung UNESCO Welterbe zu sein – seit 1999.
Die Protestkultur nahm zuletzt v.a. mit den Straßen-Klebe-Aktionen wieder Fahrt auf: Dass viele Menschen besorgt um die Zukunft hinsichtlich des Klimawandels und des großen Flächen- und Ressourcenverbrauches sind und sich daher neue Formen des Protests überlegen zeigt, dass die Bürger:innenproteste der 1970er Jahre einen Anfang setzten, aber das Thema noch immer brandaktuell ist!
Die Ausstellung folgt der neuen Ausrichtung des Graz Museums: Sie bietet Möglichkeiten zur Partizipation mit Mitmachstationen für die Besucher*innen. Und es gibt Raum für das Einbringen von eigenen (Protest-)Erfahrungen.
Wann: Ausstellung bis April 2024
Wo: GrazMuseum, Sackstraße 18, Eröffnung
Mehr: Hier!