Dörfer und Industrie

Magazin 1985/2

Kongress-Nachlese Teil 2

Im Rückblick auf den „2. Kongreß für Altstadt und Baukultur in Graz“, der bekanntlich unter dem Motto „Lebensraum Europa“ stand, lassen sich drei erfreuliche Entwicklungen registrieren:

  1. Die Menschen unseres Kontinents besinnen sich zunehmend auf die große Tradition und die eigene Kraft
  2. Die Impulse zugunsten des ländlichen Bauerbes und der Industriedenkmäler zeigen Wirkung
  3. Stadtreparatur und Dorferneuerung sind keine Schlagworte mehr.

Das Kongreß-Echo aus vielen Ländern beweist, daß der „Sanierungszug“ rollt, daß die Devise „Erhalten und Gestalten“ zu greifen beginnt. Viele Gründe, sich zu freuen…

Besonders froh sind wir über das Medienecho, das sich auch darin zeigt, daß führende Zeitungen und Zeitschriften alle Kongreßhefte der ISG-Nachrichten bestellen. Heinz Fischer-Karwin drehte für den ORF inzwischen den Streifen „Graz, die gastfreundliche Stadt“, Viktor I. Michejew (TV und Rundfunk der UDSSR – Büroleiter in Österreich) kündigte an, das Sowjetfernsehen werde einen Film „Altstadtbelebung am Beispiel Graz“ ausstrahlen.

Für alle Interessenten möchten wir nochmals darauf hinweisen, daß die „Kongreß-Nummer“ der ISG-Nachrichten (3/94) Kurzfassungen aller Referate sowie die Lebensläufe, Fotos und Adressen der Referenten enthält. Postkarte genügt – bestellen Sie einfach beim ISG.

Weil seit dem Kongreß manche gute Schritte gesetzt worden sind, enthält diese Nachlese auch Beiträge über die „Steirische Eisenstraße“ (Verfasser Friedrich Achleitner), über die Vorarbeiten zu einer europäischen Dorfkampagne und über die „1. Ortsbildmesse“ in Öhling, Niederösterreich.

Leider müssen wir auch eine ebenso trauurige wie bestürzende Nachricht bringen: Der rumänische Staatspräsident Nicolae Ceausescu läßt weite Teile der wunderbaren Altstadt von Bukarest zerstören, um sich mit einem gigantischen Boulevard ein Denkmal zu setzen. 40.000 Menschen sind von Delogierung bedroht. In Frankreich haben sich führende Persönlichkeiten gegen die Zerstörung von Bukarest zusammengetan. Was tun die übrigen Europäer gegen diese Kulturschande?

Eine Frage, die wir in unserer Publikation in der Hoffnung stellen, daß noch nicht alles zu spät ist.

Das Team des Internationalen Städteforums Graz

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