„100 Jahre Denkmalschutzgesetz – eine kritische Analyse des Denkmal- und Ortsbildschutzes in Österreich“
Vortrag von Markus Landerer
Die Initiative Denkmalschutz klagt an: Völlig zahnloser Denkmalschutz am Beispiel der Gemeinde Leopoldsdorf im Marchfeld (Niederösterreich)! Die Politik muss handeln!
Am 29./30. November feiert das Bundesdenkmalamt „100 Jahre österreichisches Denkmalschutzgesetz“ mit einem Festvortrag und einer Tagung, doch zu Feiern gibt es wahrlich wenig. Allzu viele Denkmäler in Österreich verfallen straffrei und konsequenzenlos. Dieser Tage wurden zwei einzigartige Bauernhäuser (Breitstetten Nr. 16 und Nr. 17) abgerissen, obwohl diese seit 1980 per Bescheid unter Denkmalschutz standen. Jahrzehntelang konnte man dem langsamen Verfall zusehen (große Löcher im Dach sind spätestens seit 2011 dokumentiert), doch seitens der Behörden ist quasi nichts geschehen. Das Denkmalamt hat jahrelang ausschließlich eine einvernehmliche Lösung mit dem Eigentümer gesucht. Obwohl eine Übernahme der kompletten Kosten der Sicherungsmaßnahmen in Aussicht gestellt wurde, hat der Eigentümer dies abgelehnt.
Das ist kein Einzelfall. Die Passivität des österreichischen Denkmalschutzes gefährdet schon lange in ganz Österreich herausragende Baukulturobjekte und anlässlich der bevorstehenden Begutachtungsfrist für die Novelle des Denkmalschutzgesetzes sind dringende Verbesserungen einzufordern, um den rasanten Verlust an bedeutender historischer Bausubstanz einzuschränken.
Das Institut für Kulturanthropologie lädt daher zum Vortrag von Markus Landerer – Initiative Denkmalschutz – in seine Räumlichkeiten in der Attemsgasse.
Wann: 23. November 2023 um 19.00 Uhr
Wo: Karl-Franzens-Universität Graz, Attemsgasse 25, Institut für Kulturanthropologie
Mehr: www.idms.at und siehe: https://kulturanthropologie.uni-graz.at/de/veranstaltungen/detail/article/100-jahre-denkmalschutz.-kritische-betrachtungen-zum-denkmal-und-ortsbildschutz-in-oesterreich/